Wie du die perfekten Interviewgäste findest – und sie dazu bringst, dein Interview zu teilen

Wie du die perfekten Interviewgäste findest – und sie dazu bringst, dein Interview zu teilen

Als ich begonnen habe, Interviewgäste für meinen Podcast (und damals für mein Buch Moderieren) anzufragen, kannte ich viele meiner späteren Gesprächspartner nicht persönlich.

Und doch durfte ich mit Peter Kloeppel, Sandra Maischberger, Franca Cerutti, Prof. Volker Busch, Timo Frasch und viele mehr sprechen – Menschen, die mich mit ihrer Arbeit schon lange beeindruckt haben.

Wie kommt man mit solchen Persönlichkeiten ins Gespräch? Wie schreibt man sie an, ohne sich dabei klein zu fühlen? Und wie schafft man es, dass sie am Ende sogar gerne zusagen?

In diesem Artikel geht es genau darum: Wie du passende Interviewgäste findest, sie professionell anfragst und eine Verbindung aufbaust, die über das Gespräch hinausgeht. Denn Interviews sind nicht nur eine Möglichkeit, wertvollen Content zu produzieren – sie sind auch eine Tür zu spannenden Kontakten, die du sonst vielleicht nie geknüpft hättest. Dabei soll es nicht um Prominente wie in meinem Beispiel gehen, sondern um die Meinungsexpert:innen, die in deiner Bubble relevant sind.

1. Wie du die perfekten Interviewgäste findest

Ein Klient erklärte mir vor kurzem: “Seit dem ich angefangen habe, meine Gäste nach ihren Themen und Inhalte zu finden und anzufragen, sind meine Interviews viel besser geworden.”
Eine tolle Erkenntnis.

Wir wissen alle, das ein Podcast-Interview ein Reichweiten-Booster sein kann – wenn ein reichweitenstarker Gast dein Interview mit seiner Community teilt.
Soweit die Theorie.

Die Praxis sieht häufig anders aus. Ein in deiner Bubble bekannter Interviewgast hat wahrscheinlich schon unzählige Podcast-Interviews geführt. Warum sollte er das x-te Interview mit seiner Community teilen?
Dafür gibt es nur einen Grund – es ist so gut geworden, dass es auch für ihn und seiner Community Sinn macht, darauf hinzuweisen.

Das gelingt selten mit einem Wald-und-Wiesen-Interview, in dem wir unsere Interviewgäste zu allen möglichen Themen befragen.
Wie sein Weg zum Expertenstatus aussah, was er aktuell macht, was die Herausforderungen in der Branche sind und so weiter.
Mit diesen Fragen gewinnst du keinen Blumentopf und bringst deinen Gast nicht dazu, dir das Reichweitengeschenk zu machen.

Nun wissen wir also – es ist nicht der bekannte Gast alleine, der ein Interview erfolgreich macht.
Es geht um die Inhalte.

Tolle Interviewgäste, mit denen ich Gespräche führen durfte. Prof. Dr. Volker Busch, Franca Cerutti und Christian Weiß, Tim Mälzer, Sandra Holze, Kerstin Müller und Gordon Schönwälder.

Es sind die guten Fragen, die zu guten Antworten führen.
Die Dramaturgie macht den Unterschied – und die liegt beim Thema und nicht beim Gast.

Verschiebe also bei der Podcastplanung den Fokus von Gast auf Thema.

Welches Thema ist bei deinen Zuhörenden gerade dran? Welches Thema ist aktuell oder dringlich? Welches Thema passt sich in deinen Podcastverlauf ein?
Hast du das gefunden, such den perfekten Interviewgast zu genau diesem Thema.
Du brauchst ein Match.
Das Thema und der Gast müssen perfekt zusammen passen.

Du machst einen Podcast über das Podcasten. Du möchtest über Interviews sprechen? Dann lädst du mich ein.
Du möchtest über die passende Webseite zum Podcast sprechen? Dann lädst du Kerstin Müller ein.
Du möchtest über Podcastcommunity sprechen? Dann lädst du Gordon Schönwälder ein.

Das sind natürlich nur Beispiele aus meiner Bubble.
Diese Gäste bringen deinen Zuhörenden echten Mehrwert.

Mit ihnen brauchst du kein Wald-und-Wiesen-Interview führen, mit diesen Expert:innen kannst du einen Deepdive machen.

2. Hochstatus vs. Niedrigstatus – Wie du mit Gästen auf Augenhöhe kommunizierst

Hochstatus und Niedrigstatus zeigen sich in der Art, wie wir kommunizieren – besonders, wenn wir jemanden um etwas bitten. Hochstatus bedeutet: klare Sprache, Selbstbewusstsein, eine Haltung auf Augenhöhe.
Niedrigstatus wirkt unsicher, unterwürfig, fast wie eine Entschuldigung für die Anfrage. Wer im Niedrigstatus schreibt, bittet um einen Gefallen. Wer im Hochstatus schreibt, macht ein Angebot. Diese Haltung entscheidet oft darüber, ob die Interviewgaeste zusagen oder nicht.

3. Die perfekte Anfrage: So bekommst du ein „Ja“

Stell dir vor, du bekommst eine Anfrage für ein Interview. Die Person schreibt:

“Es wäre eine riesige Ehre, wenn Sie mir ein Interview geben würden! Ich weiß, Sie sind sehr beschäftigt, aber vielleicht wäre es ja irgendwie möglich? Ich würde mich wahnsinnig freuen!”

Klingt verzweifelt.

Und jetzt eine andere Version:

“Ich würde Sie gern für meinen Podcast gewinnen, weil Ihr Thema perfekt zu meiner Zielgruppe passt. Ich bereite mich intensiv vor und stelle gezielte Fragen. Das Gespräch dauert ca. 30 Minuten. Hätten Sie Interesse?”

Hier spricht jemand, der professionell arbeitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Interviewgäste zusagen, ist deutlich höher.

Wie du nicht wie ein Bittsteller wirkst, sondern auf Augenhöhe bleibst

  1. Sprich klar und direkt. Keine Floskeln wie „Falls das irgendwie möglich wäre…“. Frage konkret.
  2. Mach dir bewusst, dass du auch etwas zu bieten hast. Reichweite, ein gutes Format, top Vorbereitung, eine angenehme Gesprächsatmosphäre.
  3. Beziehe dich konkret auf die Expertise des Gastes: Bennene sie, damit der Gast merkt, du hast dich mit seinem Fachbereich beschäftigt und es ist keine Wald-und-Wiesen-Anfrage. Beziehe dich z.B. auf seinen Podcast, Publikationen etc.
  4. Bleib selbstbewusst, auch wenn die Person bekannt ist. Dein Job ist es, ein gutes Gespräch zu führen, nicht vor Ehrfurcht zu erstarren.
  5. Mach dich nicht klein. Ein „Ich bin nur ein kleiner Podcaster“ oder „Ich weiß, Sie haben Besseres zu tun“ ist überflüssig. Dein Gast ist ein Experte in seinem Bereich. Du bist es auch – für dein Format.

Das hört sich jetzt an, als könnten wir erwarten, dass uns alle Gäste zusagen.
Werden sie nicht.
Aus unterschiedlichen Gründen.

Weil wir selbst eine zu geringe Reichweite haben, weil wir für den Gast unbekannt sind, weil der Gast keine Zeit hat, weil der Gast doof ist.

Es ist fast mühsam nach den Ursachen zu forschen. Ich gehe bei einer Interviewanfrage immer davon aus, dass es klappt.
Klappt es nicht, klappt es halt nicht.
Wird der nächste Gast angeschrieben.

So einfach.

Wenn wir aus einer Absage allerdings heraushören, dass zu einem späteren Zeitpunkt die Möglichkeit bestünde, dann unbedingt erneut anfragen. Ich habe schon im Februar Anfragen für Interviews verschickt, die ich im Dezember gehalten habe.

Ein Framework für deine Interview-Anfrage:

Eine Interviewanfrage ist kein Liebesbrief, aber dennoch etwas individuelles an unsere Interviewgäste.
Du solltest nicht 1:1 diese Vorlage verschicken, aber sie enthält alle wichtigen Punkte.

Nutze Sie für dich und schreibe sie um, so dass sie persönlich wird.

Betreff: Lust auf ein Interview in [Podcast-/Buchname]?

Hallo [Name],

ich höre deinen Podcast [Titel] schon eine Weile und finde besonders spannend, wie du [konkrete Beobachtung oder Zitat]. Genau dazu würde ich gerne in meinem Podcast zu interviewen.

Das Interview dreht sich um [Aspekt 1], [Aspekt 2] und [Aspekt 3].
Ich bin sicher, dass deine Perspektive für meine Community sehr spannend sein wird.

Mein Podcast [Titel] läuft auf Spotify, Apple Podcasts und allen gängigen Plattformen.

Ich teile die Folge natürlich auch über meinen Newsletter ([XX.000 Abonnenten]) und Social Media ([XX.000 Follower auf Plattform X]), damit sie möglichst viele Menschen erreicht.

Wir nehmen das Gespräch online über Riverside auf – unkompliziert und in guter Qualität. (Ich nehme mit Video auf.)
Das dauert etwa [XX Minuten].
Du kannst sicher sein, dass ich mich sehr gut vorbereite, damit wir ein richtig gutes Gespräch führen können.

Hättest du Lust? Ich würde mich freuen, wenn es klappt! Sag gern Bescheid, dann schicke ich ein paar Terminvorschläge.

Freue mich auf deine Rückmeldung!

Herzliche Grüße,

4. So sorgst du dafür, dass dein Interview geteilt wird

Du hast ein großartiges Interview geführt, bist stolz auf das Ergebnis – und dann passiert: nichts. Der Gast teilt die Folge nicht. Keine Erwähnung auf Social Media, kein Link in seinem Newsletter.

Warum Gäste dein Interview nicht automatisch teilen

Nicht, weil sie das Gespräch schlecht fanden. Sondern weil sie es oft einfach vergessen. Oder weil sie es für sich nicht relevant genug finden. Oder weil sie schlicht keine Zeit haben, sich um die Verbreitung zu kümmern.

Viele Gäste haben ihre eigene Content-Strategie und teilen nicht wahllos alles, woran sie beteiligt waren. Deshalb musst du es ihnen leicht machen – und ihnen einen guten Grund geben, dein Interview zu verbreiten.

Strategien, um das Teilen attraktiv zu machen

Je weniger Arbeit dein Gast hat, desto größer die Chance, dass er oder sie dein Interview teilt. Hier sind ein paar Strategien:

Fertige Social-Media-Grafiken: Erstelle ansprechende Bilder mit einem Zitat aus dem Interview und dem Podcast-Logo. Optimal für Instagram, LinkedIn oder Facebook.

Kurze Snippets: Schneide ein prägnantes 30-Sekunden-Video mit einem starken Statement. Das funktioniert besonders gut für Instagram Reels, YouTube Shorts oder LinkedIn. Riverside bietet diese Funktion automatisiert an. Es gibt auch andere AI-Tools, die das können. Wenn dein Gast es teilen soll, bedenke, dass der Gast bei diesem Snippet sich präsentieren kann – spiel mit unserer aller Eitelkeit.

Direkte Links: Schicke den Gast nicht auf die Suche nach der Folge. Gib ihm oder ihr den Spotify-, Apple- und Webseitenlink direkt an die Hand.

Ein kurzer, vorformulierter Post: „Danke an [Gast], für das spannende Gespräch über [Thema]. Hier könnt ihr es euch anhören: [Link]“. So kann dein Gast einfach copy-pasten.

Tagge den Gast überall: Markiere ihn auf Social Media, wenn du die Folge postest. Viele teilen dann direkt weiter.

Snippets für die Interviewgäste erhöhen die Chance, dass die Podcastfolge geteilt werden. Hier habe ich eines für Kerstin Müller erstellt.

Wie du Follow-ups machst, ohne aufdringlich zu sein

Du willst nicht nerven, aber auch nicht vergessen werden. Ein gutes Follow-up ist freundlich, klar und macht das Teilen so einfach wie möglich.

Erste Nachricht direkt beim Erscheinen: „Hallo [Name], dein Interview ist jetzt online! Hier ist der Link: [Link]. Ich habe auch eine kleine Grafik mit deinem Zitat erstellt, die du gern nutzen kannst. Danke nochmal für das tolle Gespräch!“

Nach ein paar Tagen eine Erinnerung: Falls der Gast noch nicht geteilt hat, kannst du eine freundliche Erinnerung schicken. Zum Beispiel: „Ich bekomme so viel tolles Feedback zu unserer Folge! Falls du sie noch teilen möchtest, hier nochmal der Link: [Link].“

In eine laufende Konversation einbinden: Falls ihr ohnehin schreibt oder euch begegnet, einfach beiläufig erwähnen: „Übrigens, dein Interview läuft super – danke nochmal fürs Dabeisein!“

Manche Interviewgäste teilen sofort, andere gar nicht. Das ist okay. Dein Job ist es, die Hürde so niedrig wie möglich zu halten.

Eine Frage ist noch offen:

Wie du Experten findest: Netzwerke, Social Media, Events, Podcast-Gäste usw.

Wie du Experten findest: Netzwerke, Social Media, Events, Podcast-Gäste usw.

Die besten Interviewgäste tauchen nicht von selbst auf. Du musst aktiv in deiner Bubble unterwegs sein, zuhören, beobachten und gezielt nach spannenden Menschen suchen.
Experten gibt es überall – du musst nur lernen, sie zu entdecken.

🎧 Andere Podcasts hören – wer wird dort empfohlen?

Wenn du Podcasts in deinem Themenbereich hörst, bekommst du nicht nur Inspiration für Fragen und Gesprächsstile, sondern findest auch potenzielle Gäste. Achte darauf, wen die Interviewgäste selbst als spannende Persönlichkeiten nennen – oft sind das genau die Menschen, die du als Nächstes einladen könntest.

📡 Social Media gezielt nutzen

Nicht nur passiv scrollen, sondern bewusst beobachten:

• Wer wird in deiner Bubble oft geteilt oder diskutiert?

• Wer veröffentlicht regelmäßig Inhalte zu deinem Thema?

• Wer kommentiert klug unter relevanten Posts?

LinkedIn und Instagram sind besonders wertvoll, weil viele Expert:innen dort direkt mit ihrer Community sprechen. Folge ihnen, kommentiere, baue eine Verbindung auf – so fällt deine Anfrage später nicht aus dem Nichts.

💌 YouTube und Newsletter – Experten finden, die noch nicht überall waren

YouTube ist eine Goldgrube für interessante Gesprächspartner:innen. Dort findest du Expert:innen, die vielleicht noch nicht in jedem Podcast waren, aber spannende Inhalte liefern. Ähnlich wertvoll sind Newsletter. Viele kluge Köpfe schreiben regelmäßig über ihre Themen – und sind oft offen für Interviews, weil sie selbst ihre Reichweite ausbauen wollen.

Manchmal darf die Einladung für die Interviewgäste auch sehr individuell sein. Dies ist eine echte Anfrage.
Manchmal lohnt es sich auch, eine andere Form der Ansprache auszuwählen. Einen Gast habe ich handschriftlich angefragt. Es hat immerhin seine Aufmerksamkeit bezogen – aber eine Zusage habe ich noch nicht.

🗓️ Events und Konferenzen beobachten

Wer hält spannende Vorträge auf Online- oder Live-Events? Speaker:innen sind meist ideale Gäste, weil sie gewohnt sind, über ihr Thema zu sprechen. Du musst nicht einmal selbst vor Ort sein – oft reicht es, die Event-Website zu durchstöbern oder sich Talks im Nachhinein anzusehen.

📋 Immer mit einem Thema verknüpfen

Führe eine Liste potenzieller Interviewgäste, aber nicht nur mit Namen. Notiere direkt, zu welchem Thema sie besonders gut passen würden. So hast du immer eine Auswahl parat und kannst gezielt anfragen, wenn sich ein passender Zeitpunkt ergibt.

🎤 Fazit: Dranbleiben und aktiv zuhören

Experten findest du nicht nur durch eine schnelle Google-Suche. Du musst in deiner Nische aktiv bleiben, andere Inhalte konsumieren, zuhören, wenn Empfehlungen fallen – und deine Interviewgästeliste ständig erweitern. Die besten Gäste sind oft diejenigen, die nicht schon überall waren, sondern genau die, die in deiner Bubble als kluge Stimmen wahrgenommen werden.

Damit wird klar: Gäste finden ist kein Zufall, sondern ein aktiver Prozess. Passt das so für dich?

Bonus: Die Plattform, die dir das Finden von Gästen noch leichter macht

Neben all den Strategien, die ich dir hier vorgestellt habe, gibt es eine Plattform, die das Finden von guten Interviewgästen noch einfacher macht: HalloPodcaster.

HalloPodcaster ist wie Tinder – aber für Podcasts. Hier finden sich Hosts und Expert:innen, die Lust auf Interviews haben. Du kannst als Podcaster:in gezielt nach Gästen suchen oder dich selbst als Interviewpartner:in eintragen. Das Beste: Ein kostenloser Account reicht völlig aus, um loszulegen.
Gegründet wurde die Plattform von Jan Siebert und Anika Bors, die selbst aus der Podcast-Welt kommen.

Wie genau das Ganze funktioniert und warum Interviews eine riesige Chance für deine Reichweite sind, habe ich mit Jan in meiner neuesten Podcastfolge besprochen.

🎙 Hör rein:
Mein Gespräch mit Jan Siebert über HalloPodcaster, die Macht von Interviews und wie du perfekte Interviewgäste findest. Jetzt auf Spotify (auch mit Video!) und auf allen anderen Podcast-Plattformen.

Lust auf richtig starke Interviews?

Wenn du lernen möchtest, wie du kein Wald-und-Wiesen-Interview führst, sondern Gespräche, die wirklich hängen bleiben – dann habe ich was für dich. In meinem neuen Onlinekurs zeige ich dir, wie du dich perfekt vorbereitest, präzise Fragen stellst und Antworten bekommst, die dein Publikum so noch nie gehört hat.

Das Datum? Steht noch nicht. Der Name? Auch nicht.

Aber eines ist gewiss: Dieser Kurs wird dein Interview-Game auf ein neues Level heben. Versprochen!

Freu dich drauf – noch in diesem Jahr!

Podcast-Events 2025

Podcast-Events 2025

Podcast-Events 2025: Konferenzen, Summits, Barcamps

Pack schon einmal deine Zahnbürste und dein Mikro in deinen Koffer – in 2025 geht es auf Reisen!

Das Jahr hat gerade erst begonnen, und schon stehen die ersten spannenden Events auf dem Plan.

Egal, ob du Podcaster:in bist, darüber nachdenkst, einen Podcast zu starten, oder einfach nur Inspiration und neue Kontakte suchst – 2025 hat einiges zu bieten.

Von klassischen Konferenzen über kreative Barcamps bis hin zu ausgewählten Online-Marketing-Events, die für uns Podcaster:innen interessant sind: Es wird abwechslungsreich, lehrreich und garantiert inspirierend.
Und zwar in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Und einen Ausflug nach Chicago gibt es auch.
Ich hoffe, wir sehen uns auf der ein oder anderen Konferenz.

Ich habe dir eine Übersicht der spannendsten Veranstaltungen zusammengestellt.

In 2025 wird es viele Podcast-Events geben. Machen wir uns auf die Reise.

Natürlich gilt wie immer: Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit aller Angaben – Termine und Locations können sich ändern.

Falls ich ein Event übersehen habe, das unbedingt in diese Liste gehört, lass es mich wissen. Schick mir eine Nachricht, und ich ergänze die Übersicht gerne.

Also: Smartphone raus, Kalenderapp öffnen – und los geht’s mit der Planung für ein inspirierendes Podcastjahr 2025!


Podcast-Events 2025

JANUAR 2025

Die Podcaster:innen-Szene ist noch im Winterschlaf. Im Februar geht es los.

FEBRUAR 2025

Sonhor
21. – 23. Februar 2025 in Bern, Schweiz
Das Festival in der Schweiz widmet sich Hörproduktionen aller Art und bietet eine Plattform für Radiokultur und Podcasts. Im Fokus stehen kreative Erzählformen, Austausch und Workshops für Hörbegeisterte.

MÄRZ 2025

Pödcamp – Independent Podcasting in Austria
8.- März 2025 in Linz, Österreich
Das Pödcamp stärkt unabhängige Podcaster: Vernetzen, Lernen und Wachsen. Entwickle die Zukunft des Podcastings bei Pödcamp.

SWR Podcastfestival
14. bis zum 16. März 2025 in Mannheim
Podcasts live auf der Bühne! Das dritte SWR Podcastfestival, unter anderem mit „Sprechen wir über Mord?!“, „In Germany, we don’t say“ und „Couple of“. 

Leipzig lauscht Podcast Festival 2025
15. – 16. März 2025 in Leipzig
Das Event bringt Podcasts live auf die Bühne – mit Aufnahmen zu Themen wie Nachrichten, Wissenschaft, Unterhaltung und True Crime. Auf der “Insights Stage” werden zudem in Panels aktuelle Trends der Podcast-Szene 2025, darunter Inklusion, Nachhaltigkeit und KI, von Expert:innen beleuchtet.

AllSocial Marketing Conference München, im ICM
18. – 19. März 2025
Content, Community & Social Ads, früher AllFacebook

Suisse Podcast Festival
27. März 2025 in Zürich, Schweiz
Das größte Podcast Festival der Schweiz. Mit Live-Podcasts, Best Practice Talks und informativen Workshops.

Evolutions
31. März – 3. April in Chicago, USA
Evolutions ist die US-Frühjahrskonferenz von Podcast Movement, bei der sich Podcaster:innen und Fachleute aus der Audio- und Videobranche treffen, um sich auszutauschen und weiterzuentwickeln. Die Veranstaltung bietet interaktive Workshops, Expertenwissen und Networking-Möglichkeiten, um die Teilnehmer:innen in der sich ständig wandelnden Podcast-Landschaft zu unterstützen.

APRIL 2025

OMT-Konferenz

03.04.2025 im Gazi-Stadion auf der Waldau, Stuttgart
Der OMT Stuttgart 2025 ist die perfekte Ergänzung zu unserem großen Event in Mainz – etwas kleiner, aber genauso inspirierend!

All Ears, Spotify
Ich befürchte, es gibt traurige Nachricht. Meine Vermutung und Gerüchte: In diesem Jahr wird Spotify kein Podcast-Festival veranstalten. Sehr schade.

MAI 2025

re:publica 25
26.-28. Mai 2025 | STATION Berlin
Nicht nur für Podcaster:innen. Das Festival für die digitale Gesellschaft steht unter dem Motto „Generation XYZ“. Das Programm bringt die wichtigsten Themen rund um das Netz, seine Communities und die Chancen und Herausforderungen, die in der Digitalisierung der Gesellschaft liegen, auf die Bühnen

The Podcast Show
21.-22. Mai 2025 in London, UK
Die Podcast Show London kehrt im Frühjahr für ihre dritte Ausgabe zurück und versammelt Tausende aus der weltweiten Podcast-Community. Die Veranstaltung findet im Business Design Centre im Stadtteil Islington statt.

OMR Festival
06.-07. Mai 2025 in Hamburg
Das Digital-Festival in Europa. Podcast und sehr viel mehr.

Subscribe 12
23.-25.05.2025 im Peter Edel, Berlin
Die SUBSCRIBE ist eine alternative Konferenz und Workshop für Podcaster:innen.

JUNI 2025

Campixx
12.-13. Juni 2025 in Berlin-Brandenburg
Freund, Kollege und Marketing-Profi Marco Janck lädt zur Marketing-Konferenz ein. Groß genug für viel Inspiration, klein genug für persönliche Kontakte.

KI Day
12. Juni 2025 im RheinEnergie Stadion in Köln
KI-Profis Deutschlands geben zeigen, wie Unternehmen von Künstlicher Intelligenz heute und künftig profitieren.

podcamp NRW
13. Juni 2025 in der Stadtbücherei Düsseldorf

JULI und AUGUST 2025

Im Juli und im August können wir endlich mal den Koffer auspacken.

Podcast-Event-Sommerpause.

Also ab in den Urlaub oder Wäsche waschen.

Im August geht es dann schon gleich weiter.

SEPTEMBER 2025

Podcamp Hamburg
Laut Veranstalter leider nicht in 2025 geplant. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch.

Podfest Berlin
Termine: Noch nicht bekannt
PodFest Berlin existiert um der Berliner Podcast Community zu dienen und Podcaster, Fans, unsere Nachbarn, Freunde und Familien zu feiern. Wir laden die Welt ein, sich uns anzuschließen und Berlin als Hotspot talentierter Menschen, die Großartiges produzieren, zu sehen.

Podstock 2025 – »Podcast + Festival + Barcamp«
26. – 28. September 2025 am Dümmer See
Offenes Barcamp mit Bühnen, Live-Podcasts, Slams, Shows und Workshops.

OMT 2025
26.09.2025 Mainz
Die Online Marketing Konferenz im Rhein-Main-Gebiet

AllSocial Marketing Conference Berlin, Radisson Collection Hotel
29. Septmeber 2025

OKTOBER 2025

Podfluencer Festival München
24.-25. Oktober 2025 in München
Zwei Tage voller Events, Workshops und Networking-Möglichkeiten. 

dezibel in Winterthur
Termin steht noch nicht fest
Ein Tag voller Keynotes, Panels, Workshops und Live-Podcasts.

Medientage München
22.-24. Oktober 2025 in München
Die MEDIENTAGE MÜNCHEN sind eine der Fachkonferenzen in Europa, die Trends, Innovationsthemen und aktuelle Herausforderungen in der Medienbranche diskutieren.

Rheinwerk Konferenz
22.-24. Oktober 2025 in Köln
Jede Menge Wissen rund um Social Media, E-Mail-Marketing, Content Creation, SEO und mehr.

Play Konferenz 2025 – »Die Kreativkonferenz für Kommunikation mit Video und Podcast«
30.-31. Oktober 2025 in Berlin
Ist eine Kreativkonferenz für Kommunikation mit Video und Podcast

Baby got Business Konferenz
findet im Frühjahr 2026 statt, der Ort steht noch nicht fest

NOVEMBER 2025

So Many Voices
21.-22. November in München
Egal ob Newbie oder Vorreiter*in, Kreative oder Technik-Geek, Journalist*in, Medienforscher*in oder Vermarkter*in, alle sind zu dieser Konferenz willkommen.



OMX Konferenz
27.11.2025 in Salzburg, Österreich
Online Marketing Konferenz

DEZEMBER 2025

Ab in die Winterpause. 🎄
Jetzt werden nur noch Podcasts gehört und nicht mehr darüber nachgedacht, wie wir sie machen.
Hoffentlich hatten wir alle ein gutes Podcastjahr und haben uns häufig gesehen.


Ich hoffe, diese Übersicht hilft dir dabei, dein Podcastjahr 2025 zu planen und spannende Events zu entdecken.
Bitte beachte: Für die Richtigkeit der Angaben kann ich keine Garantie übernehmen. Termine, Locations und Inhalte können sich ändern – also schau am besten immer direkt auf den Webseiten der Veranstalter vorbei.

Und jetzt bist du dran: Kennst du weitere coole Events, die in diese Liste gehören? Dann schick mir gerne eine E-Mail mit deinen Tipps. Ich freue mich, die Übersicht mit deiner Hilfe noch besser zu machen!

Auf ein großartiges Eventjahr 2025!

Zoom versus Riverside

Zoom versus Riverside

Zoom vs Riverside Studio – Die beste online Option und der beste Ton für Interview Podcasts

Welche Plattform gewinnt das Audio-Experiment? Zoom versus Riverside.
In einem Live-Experiment vergleiche ich beide Tools miteinander.

Spoiler-Alert: Mit dem klaren Ergebnis habe ich nicht gerechnet.

Mein Experiment steht dir auch als Podcast-Episode oder als Youtube-Video zur Verfügung.

Wenn du Profi-Podcast-Qualität zeigen möchtest – nutze nicht Zoom!

Jahrelang habe ich an die Interviewerinnen und Interviewer appelliert, nicht die Meetingplattform Zoom für Remote-Interviewaufzeichnungen zu nutzen. Der Grund: Die Audioqualität ist nicht professionell genug.

Aber stimmt das überhaupt noch im Jahre 2024?
Hat nicht vielleicht eins der 1000 Zoom-Updates dafür gesorgt, dass wir mittlerweile einen qualitativ hochwertigen Ton auch in Zoom-Aufzeichnungen haben?

Die Aufforderung einer Online-Kollegin, sie von einem anderen Tool zu überzeugen, sollte Zoom wirklich zu schlecht sein, hat mich nachdenken lassen.

Sie hatte mich in ihren Podcast eingeladen – kann ich als Interviewheld und Medientrainer riskieren, mich mit einer miesen Qualität in Bild und Ton zu präsentieren? Niemals.

Doch was, wenn Zoom besser ist als sein Ruf? Bin ich ungerecht in der Bewertung?

Um die Kollegin nicht mit Hören-Sagen oder Bauchgefühlen zu einem anderen Tool zu überreden, braucht es also belastbare Daten.

Mein Experimentengeist war geweckt. Hier startete meine Versuchsreihe.

Der Ausgang war alles andere als ungewissen – ich würde wohl kaum so sehr daneben liegen. Zumal die ganze Podcast-Bubble von Zoom-Aufnahmen abrät.

Du kannst das Experiment „Zoom versus Riverside“ auch als YouTube-Video sehen.

Das Aufnahme Experiment – Zoom vs. Riverside.fm

Als alternatives Tool für Remote-Aufzeichnungen sollte Riverside.fm dienen.

Riverside.fm ist kein Geheimtipp, sondern das 5-Sterne-Studio in der Podcast-Bubble.
Ich nutze es im Abomodell für knapp 20€ im Monat. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht und empfehle es immer gerne.

Zoom nutze ich auch. Seit vielen Jahren. Ich kenne mich aus.
Ich arbeite mit dem Mac – aber das ist eigentlich nicht relevant.

Gute Grundlagen, beide Tools miteinander zu vergleichen.

Ein Podcastgast war schnell gefunden.

Danke an Michael Zocholl, den ich auf beiden Plattformen für den Direkt-Vergleich interviewen konnte. Das passte sogar inhaltlich, denn Michael bat mich, einen Podcast Take-over von seinem Podcast zu machen. Coole Aktion – dazu mehr in der Infobox.


Podcast Take-Over

Ein Podcast Take-Over bezeichnet eine besondere Form der Episode, bei der eine externe Person oder ein Gast vorübergehend die Rolle des regulären Hosts übernimmt.
Dies kann für eine einzelne Episode oder eine Reihe von Episoden geschehen.

Die Idee dahinter ist, frischen Wind in den Podcast zu bringen, indem man neue Perspektiven, Stimmen und Inhalte einführt, die das übliche Format ergänzen oder erweitern.

Podcast Take-Over bieten eine Reihe von Vorteilen:
Reichweitensteigerung: Durch das Einbringen von Gästen mit eigener Fangemeinde kann der Podcast neue Hörer gewinnen.
Inhaltliche Vielfalt: Neue Stimmen und Perspektiven bereichern den Podcast und halten das Interesse der bestehenden Hörerschaft.
Kreativität und Inspiration: Die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen kann inspirierend wirken und zu neuen Ideen und Formaten führen.

Ein Take-Over kann eine spannende Möglichkeit sein, einen Podcast aufzufrischen und gleichzeitig eine breitere Hörerschaft anzusprechen.

Mein Podcast Take-Over hörst du ab dem 15.02.2024 im Podcast von Michael Zocholl Zuhören. Fragen. Führen.

Danke Michael!


Die Kriterien für die Aufnahme

Um Zoom einen fairen Prozess zu machen, braucht es zuvor definierte Kriterien.
Folgende Aspekte erscheinen mir für die Beurteilung ausschlaggebend:

Die Audio- und Videoqualität.

Das wohl priorisier teste Qualitätskriterium.
Genau darum geht es mir.
Kann ich mir als Podcasthörer:in ein Zoom-Interview gut anhören oder beginnt bei mir die große Aberkennung des Expertenstatus mit schlechter Audio-Qualität.
Wir wollen auch einen Blick auf die Bildqualität werfen. 

Die Benutzerfreundlichkeit – wie leicht findet man sich zurecht\

Das Handling bei einem Remote-Interview ist wichtig.

Als fragenstellende Person haben wir EINEN Job – wir sollen gute Fragen stellen und den Antworten aufmerksam zuhören. Gleichzeitig viele Regler bedienen, würde Ablenkung bedeuten.
Das gilt ebenso für die Postproduktion.
Komme ich leicht an meine gewünschten Dateien im Download und kann sie herunterladen?

Gibt es Multi-Channel-Aufnahmen für die Online-Interviews?

Diese sind wichtig für die digitale Postproduktion, zum Beispiel um eine Person lauter oder leiser zu regeln oder andere Anwendungen im Editing.

Welche Möglichkeiten in der Postproduktion bieten mir die Tools

Kann ich lediglich eine Audioaufnahme aus dem Tool exportieren oder bietet mir das Tool noch individuelle Konfektionsmöglichkeiten an, zum Beispiel fertige Clips für Instagram und Co. 

Was für Special gibt es noch so – Transkript und Co

Ich halte die Augen offen und lasse mich überraschen, was neben der Tonaufzeichnung noch so geht.

Die Auswertung der Interview Aufnahme bei Zoom und Riverside.fm

Das Interview mit Michael Zocholl lief unter guten Bedingungen.

Wir beiden haben auf WLAN verzichtet, uns stand eine stabile LAN Leitung zur Verfügung.
Wir haben in anständige Mikrofone gesprochen.
Michael in ein Shure MV7, ich in ein Rode NT1A mit einem Rodecaster als Mixer.
Wir saßen in einer guten Umgebung – also nicht in einem halligen Konferenzraum, waren alleine und hatten stabile Lichtverhältnisse. Ich hatte einen Kopfhörer auf – um Delay zu verhindern.

Wir haben etwa 10 Minuten auf beiden Plattformen verbracht. Wir haben lokal aufgezeichnet. Die Interviewsituation war sowohl auf Zoom als auch auf Riverside visuell vergleichbar. Wir konnten uns also live sehen, es wurde nicht nur Audio, sondern auch Video aufgezeichnet. Mit einem Klick startete das Recording. Keine große Sache.

Das Onboarding auf beiden Plattformen ist optimal. Es wird ein Link verschickt und wir können uns einwählen. Wir müssen kein Programm runterladen, wenn wir den Link als Gast erhalten. 

Und nun zu den erstaunlichen Ergebnissen: Die Audio- und Videoqualität

Hier erwartete mich die größte Überraschung.
Die Tonqualität auf Zoom war mit der von Riverside vergleichbar.

Das hätte ich nie gedacht. Ich habe keinen Unterschied gehört.

Die Videoqualität unterscheidet sich jedoch sehr. Zoom bietet den Export eines gemischten Videos in HD Qualität (1280×720).

Zoom stellt aber nicht einmal sicher, dass tatsächlich in HD übertragen wird. In den meisten Fällen wird unter HD übertragen – und keiner merkt’s.

Riverside hingegen hat sich zu einem Videostudio entwickelt.

Riverside-Studio


Wir können Videos bis zu einer brillanten Auflösung von 4K abrufen. (Auch wenn die meisten Kameras liefern kein 4K liefern. Egal. Besser mehr haben, als brauchen).
Darüber hinaus bietet Riverside viele weiteren sinnvollen Features im Videobereich.

Wir können uns das Videoformat aussuchen.
Querformat in 16:9 für YouTube.
Hochformat 9:16 für Reels, Shorts und TikTok.
Oder Quadrat 1:1 zum Beispiel für den Instagram-Feed. Riverside setzt die Bildformate automatisch zusammen und exportiert diese.

Die Benutzerfreundlichkeit

Auf beiden Plattformen top und recht intuitiv zu verstehen.

Riverside hat gerade ein großes UX-Update bekommen und ist noch intuitiver geworden.

Bei Zoom gibt es wenig Möglichkeiten Einstellungen für Videoaufnahmen zu individualisieren, also auch recht einfach. Hier sollten wir nur unbedingt darauf achten, die Aufnahme lokal zu Speichern und nicht in der Cloud. Somit vermeiden wir Probleme, die aufgrund von Internetschwankungen entstehen können.
Nachtrag: Da liege ich nicht ganz richtig. Bei Zoom werden Netzschwankungen direkt mit aufgezeichnet, weil quasi das Live-Signal aufgezeichnet wird. Riverside hingegen fügt zwei lokale Browser-Speicher online zusammen und ist damit deutlich sicherer gegen Netzschwankungen.

Multi-Channel-Aufnahmen?

Noch eine Überraschung für mich. Gibt es tatsächlich bei beiden.

Bei Riverside keine Überraschung.

Bei Zoom war ich verwundert. Es wurden zwei, drei Audiodateien ausgeliefert. Eine Mix-Datei, zwei Einzelspurdateien. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Tools für die Postproduktion

Zoom verzichtet auf Tools für die Bearbeitung und die Postproduktion und bleibt seinem ursprünglichen Entwicklungsgedanken treu. Zoom ist eben kein Tool für professionelle Video- oder Audioaufnahmen. Die Recording-Funktion dient hier eher der Dokumentation.

Riverside erstellt automatisch Screen Snapshot. Also zufällige Bilder aus der Videoaufnahme, die wir für unsere Social Media Aktivitäten nutzen können. Tolle Service, super Idee.
Je nach Abo-Modell wird ein Transkript zur Verfügung gestellt, werden Untertitel generiert oder die Shownotes KI-basiert erstellt.

Riverside hingegen bietet hier einiges. Auch eine direkte Exportmöglichkeit in ein professionelles Schnittprogramm und weitere KI-basierte Tools.

specials

Habe ich erwartungsgemäß bei Zoom nicht entdeckt.

Bei Riverside gibt es noch das ein oder andere Special. So kann man den Teilnehmenden in Riverside bestimmte Rollen und Eigenschaften zuordnen. Teilnehmende können Host oder Gast sein, es gibt aber zum Beispiel auch die Funktion des Producers mit individuellen Rechten.

Fazit: Video Content macht den Unterschied

Zwei Erkenntnisse – und eine hat mich wirklich überrascht.

Erkenntnis I – Audio: Die Audioqualität bei einer Zoom-Aufnahme ist viel besser als angenommen und besser als ihr Ruf. Stimmen die Rahmendaten und die Einstellungen, sind hier wirklich gute Audioaufnahmen für Podcast-Interviews machbar. Ich würde hier kein Klavierkonzert mit einspielen, aber wir sprechen ja auch von einer Talksituation.

Erkenntnis II: Video Am Ende macht Video den Unterschied zwischen Zoom und Riverside. Dieser Unterschied ist allerdings so groß, dass es hier keine Frage gibt, mit welcher Plattform Video-Content produziert werden sollte. Da ist Zoom raus und Riverside.fm ein attraktives Tool.

Danke Sandra Holze für die Einladung in dein Interview. Die Einladung nehme ich sehr gerne an.
Besonders gerne auf Zoom. (Ich werde dir später das Interview mit Sandra hier verlinken).
PS: Sandra wusste übrigens nicht, was sie mit dem lapidaren Satz „Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren!“ bei mir ausgelöst hat. 😉


Technik-Update mit Alex Wunschel

In einer weiteren Episoden meines Podcasts INTERVIEWHELDEN habe ich mich dem Thema ‚Zoom versus Riverside‘ gewidmet. Du findest die Episode ab SO 18.02.2024 bei Youtube und als Podcast.
Alex Wunschel ist zu Gast. Alex ist audiophiler Digital-Marketer und Podcast-Host und Produzent und hat Tipps, Tricks und technische Insights gegeben, wie wir am besten Remote-Interviews aufzeichnen.

  • Kopfhörer verwenden und Echo-Noise-Canceling-Filter deaktivieren, um eine bessere Rechnerperformance zu erhalten und Rückkopplungen auszuschließen
  • audio-geeignete Umgebung und gutes Mikrophon nutzen
  • Aufzeichnung auf Zoom kann sowohl lokal als auch in der Cloud erfolgen, das macht wenig Unterschied
  • In Zoom Aufzeichnung mit getrennten Spuren einstellen
  • In Zoom den „Origihaltin für Musik“ und „HIFI an“ einstellen, um es auch später im Call oben links zu aktivieren (siehe Fotos)

Update

Erstaunlich, wie schnell sich Geschichten weiterentwickeln.
Einen Tag nach Veröffentlichung meines Blogartikels finde ich bei Spotify ein wichtiges Update für einige der Features auf ‚Spotify for Podcasters‘.
„Das erste Update betrifft unsere Partnerschaft mit Riverside – wir freuen uns sehr, diese noch weiter vertiefen zu können.“ heisst es in einer Mitteilung von Spotify.
Am 8.02.2024 hat Spotify eine neue Integration veröffentlicht, mit der du deine Audio- und Video-Podcasts direkt auf der Spotify for Podcasters Website mit Riverside aufnehmen und bearbeiten kannst.
Du kannst dir Gäste für Remote-Interviews einladen, nimm präzise, transkriptbasierte Bearbeitungen an der Aufnahme vor und nutze die verschiedenen KI-Tools, um deine Inhalte zu optimieren, bevor du sie nahtlos über Spotify for Podcasters veröffentlichst.
damit wird Riverside für Podcaster:innen noch attraktiver.

Quellen:
https://www.podpod.com/article/1860900/spotify-podcasters-integrates-riversides-recording-editing-features-its-platform

https://podcasters.spotify.com/resources/learn/create/updates-to-spotify-for-podcasters

Tool-Alternativen und Hinweis

Mein Experiment ist ein rein redaktionelles Experiment und nicht von Zoom oder Riverside in Auftrag gegeben oder von Dritten in irgendeiner Form honoriert worden.

Es gibt natürlich noch weitere Tools, die für Remote-Interviews mit Audio- und / oder Video-Aufnahmen geeignet sind.

Studio Link

Ist ein deutscher Service für Audio Remote-Aufnahmen. Videoaufnahmen sind nicht enthalten. 

Zencastr

Kalifornisches Unternehmen für Audio- und Videoaufnahmen. 

OBS Studio mit VDO.Ninja

OBS Studio ist eine Open Source-Software und hat seine Ursprünge mit livestreams . Mit dem kostenfreien Webservice VDO.Ninja ist es möglich, Gäste dazuzuschalten. 

Squadcast

Audio- wie Video-Aufnahmen und direkte Nachbearbeitung innerhalb der Web-Oberfläche. 

Cleanfeed

Ein US-amerikanisches Programm für Audio- und Video-Aufzeichnung, das bereits mit einem Emmy Award for Outstanding Achievement in Engineering, Science & Technology presented by the Television Academy ausgezeichnet wurde. Gratulation!

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Tipps für Podcast-Interviews – Gib als Expert:in bessere Antworten in 2025

Tipps für Podcast-Interviews – Gib als Expert:in bessere Antworten in 2025

Erfolgreich als Gast: 7 unverzichtbare Tipps für Podcast-Interviews

Wer sorgt eigentlich dafür, dass ein Interview richtig gut wird?

Die Fragesteller:in, weil die spannendsten Themen angesprochen und die tollsten Fragen gestellt werden?
Oder der Gast mit den spannenden und super erzählten Geschichten?
Es sind natürlich immer beide, die dafür sorgen, dass es zu einem Interviewflow kommt und wir an den Lippen hängen.

In meinem vergangenen Blogartikel gab es sieben plus Tipps für alle Fragesteller:innen und Hosts, um die Episoden in 2024 noch besser zu machen.

Markus Tirok arbeitet an seinem Blogbeitrag Tipps für Podcast-Interviews


In diesem Blogartikel wechsle ich die Seite und wende mich explizit an die Interviewgäste.
Liebe Expert:innen – ich möchte heute sieben essenzielle Tipps mit euch teilen, die eure Interview-Performance auf das nächste Level heben.
Lasst uns ohne Umschweife in die Welt der optimalen Interview-Techniken eintauchen

1. Fasse dich kürzer

Oft neigen wir dazu, unsere Antworten zu wiederholen, vielleicht aus der Sorge heraus, nicht verstanden zu werden.
Doch diese Wiederholungen führen meist nicht zu mehr Klarheit.
Sie verwässern die eigentliche Antwort eher und ziehen ein Interview unnötig in die Länge.
Mitunter wirken sie wie Sprechdenken.

Stattdessen solltest du versuchen, deine Antworten häufiger kurz und prägnant zu halten.
Eine präzise, wohlüberlegte Antwort kann oft viel wirkungsvoller sein als ausufernde Erklärungen.
Dies fördert die Dynamik des Gesprächs und lädt auch zu interessanten Nachfragen ein und hält die Zuhörer:innen bei der Stange.

Eine plötzlich überraschende Antwort kann ein sehr schöne dramaturgisches Mittel sein.
Im übrigen zwingt uns der selbst auferlegte Fokus zu Präzision.

2. Überlege dir Anekdoten und Beispiele VOR dem Interview

Der Klassiker: du vermittelst einen wirklich guten und komplexen Gedanken im Interview und suchst nach einem Bild, einer Geschichte oder einem Beispiel.

Natürlich fallen uns genau in diesem Moment keine passenden Geschichten ein.

Doch ein gutes Beispiel oder eine passende Anekdote kann einen komplexen Sachverhalt greifbar machen und ist ein mächtiges Werkzeug, um die Zuhörerschaft zu fesseln.
Dabei ist es wichtig, dass die Geschichten authentisch und relevant sind.

Bereite Dich darauf vor, indem du vor dem Interview Beispiele sammelst, die deine Punkte untermauern.
Du weißt vorher noch nicht, was du sagen wirst?
Ich denke schon – deine Kernaussagen, deine Keymessages werden sich ja nicht ändern. du wirst sie immer wieder anführen. Daher lohnt es sich wirklich, für die grundsätzlich en Botschaften gute Beispiele, Vergleiche und Anekdoten parat zu haben.

Wenn du das Gefühl hast, immer wieder dieselben Geschichten zu erzählen, denke daran: Für viele in deiner Zielgruppe sind sie neu und aufschlussreich.

3. Wer bist du, was machst du und wie bist du dazu gekommen?

Die Aufforderung zur Selbstvorstellung ist ein Standard in vielen Podcasts, selbst all meine Anstrengungen konnten diesen doofen Einstief bisher nicht verhindern.

Ich gebe aber nicht auf.

Wir sollten uns also auf das Schlimmste gefasst machen.
Die Frage wird kommen.
Irgendwann trifft sie uns alle.

Dann können wir entweder genau so loosen, wie 80% aller Expert:innen oder wir sind gewappnet:
Anstatt eine „ausführliche Biografie des Grauens“ zu liefern, fokussiere Dich auf das Wesentliche: Wer bist du und was macht Dich besonders?

„Wer bist du, was machst du und wie bist du dazu gekommen?“

Das ist in 99% der Interviews der Anfang des Ende.

Wenn du mehr zu diesem wichtigen Thema erfahren möchtest – hier einige Hörtipps aus meinem Podcast:

„5 Wege deinen Gast vorzustellen“ Podcast vom 8.09.2021
„Anmoderation und Vorstellung des Gastes im Interview“ Podcast vom 1.6.2020
„Die Exitphase oder die Todesszone im Interview“ vom Podcast von 5.01.2020

Interviewhelden-Podcast auf Spotify

Interviewhelden-Podcast auf Apple Podcast


Eine effektive Selbstvorstellung soll drei Kriterien erfüllen:
Erstens sie soll kurz sein.
Zweitens sollte sie kurz sein.
Und bitte vergiss den dritten Aspekt nicht. Kurz – die Selbstvorstellung sollte kurz sein.

Stellen wir uns doch die Frage, was die Zuhörenden zu Beginn benötigen?
Eine klare Einordnung, wer da zu einem spricht und um was es geht. Fertig.

Ich liebe die Vorstellung von Jo Semola. Er ist Influenzer, ist mit Instagram bekannt geworden, als er anfing Brot zu backen.
Wie stellt sich dieser clevere junge Mann vor? „Hi ich bin Jo. Ich backe Brot!“

Was für eine wunderbare und wenig selbstverliebte Vorstellung.
Dazu sympathisch und humorvoll.
Ach ja – und kurz.
Das können wir auch.
„Hi ich bin Markus. Ich helfe bei guten Fragen und guten Antworten. Meistens für Interviews“
Voilá – das ist ein ungewöhnlicher Start und sofort sind wir im Gespräch.

Denk mal drüber nach.
Aber nur kurz.

Markus Tirok im Interview mit einem iXm Podcaster Mikrofon von Yellowtec

4. Sprich natürlich

Echtheit ist im Interview unglaublich wichtig.

Wenn du versuchst, zu formell oder zu akademisch zu klingen, verlierst du an Authentizität. Die Zuhörer:innen merken schnell, wenn du nicht natürlich sprichst.
Dann passieren zwei Dinge.
Man wird dir nicht mehr zuhören, denn meine Gedanken schweifen wie von selbst ab. Was läuft gerade noch neu bei Netflix? Oh…

Oder ich beginne deine Expertise in Frage zu stellen.

Wenn jemand auf „schlau“ macht, stimmt etwas nicht.
Vielleicht hat da jemand etwas zu verbergen. Ich werde skeptisch und bin raus.

Du wirst deine wertvollen Botschaften nicht mehr platzieren können. Der Versuch mich zu begeistern wird immer schwieriger.

Wann passiert uns das denn, dass wir uns unnatürlich anhören?
Besteht diese Gefahr nur für Anfänger und nicht so sehr für Expertinnen?
Ganz im Gegenteil.
Die Gefahr, als erfahrener Gast Inhalte abzuspulen ist immens.

Wenn dich deine eigenen Antworten im Interview beginnen zu langweilen, ist es schon zu spät. Das geschieht recht schnell, weil wir immer wieder die gleichen Botschaften senden.
Also Obacht – hier nicht in die Flugbegleiter:innen-Falle tappen.
Frag dich mal, warum wir im Flieger selten den Sicherheitsanweisungen folgen? Weil sie in einer Art und Weise runtergesungen werden, die uns kaum gestattet zuzuhören.

Erhalte dir also deine Persönlichkeit, deine Natürlichkeit auch wenn du zum 30 Mal die Geschichte von dem Seemann und der Insel als gutes Beispiel für deine Botschaft erzählst.
Es war einmal ein alter Seebär…

5. Bitte überrasche dein Publikum und deinen Host

Es lohnt sich, im Interview für unerwartete Momente zu sorgen.
Diese sind so rar gesät, dass jede Überraschung für einen besonderen Moment sorgt.

Wir können ehrlich sein: Interviews sind schon sehr vorhersehbar.
Da stellt jemand eine Frage, die direkt brav beantwortet wird.
Hin und her.

Mit dieser Erwartung dürfen wir brechen.
Dann beginnt das Interview Spaß zu machen.
Uns allen drei.
Dir als Expert:in, deinem Host und mir als dein Zuhörer.

Da traut sich jemand was.
Du widersprichst der Frage.
Du antwortest ganz kurz.
Du regst dich auf.
Du stellst eine Gegenfrage.
Wow – wie geht das jetzt aus? Die Frage stelle ich mir als Zuhörer.
Dann hast du alles richtig gemacht.

Solche Momente schaffen Aufmerksamkeit und machen das Interview lebendiger und einprägsamer.
du musst nicht provozieren (darfst es aber), sei nicht scheu, kreativ und ein wenig unkonventionell zu sein.

6. Notiere und überprüfe deine Botschaften

Vor jedem Interview solltest du Dir klarmachen: Was ist die Kernbotschaft, die du vermitteln willst?
Was sollen die Zuhörenden nach dem Interview wissen, was sie vorher nicht wussten?
Wa sollen sie können, was sollen sie machen, an das sie zuvor nicht gedacht haben?
Wie kannst du die Welt ein bisschen verändern?
Welchen Gedanken kannst du säen?

Überlege Dir vorab drei Schlüsselaussagen, die du unbedingt unterbringen willst, und suche dann gezielt nach Gelegenheiten im Gespräch, diese einzuflechten.
Diese Botschaften sollten relevant und wertvoll für Dein Publikum sein, damit sie resonieren und in Erinnerung bleiben.
Zieh es durch.

Platziere deine Botschaft.
Vielleicht hast du sogar einen Call-To-Action.
Benenne ihn!


Nach dem Interview gleiche ab, ob es dir gelungen ist, deine Botschaften zu platzieren. Ist es dir nicht gelungen, ergründe unbedingt woran es liegt.
Denn du sollst schließlich dein persönliches Interviewziel auch erreichen.

7. Überrasche deine Zuhörenden mit etwas ganz Persönlichem

Persönlich nicht über dich, sondern über die Zielgruppe oder über den Host.
Zeige, dass du Dich vorbereitet hast, indem du auf spezifische Details oder Ereignisse eingehst, die nur jemand kennen würde, der sich wirklich mit der Materie oder der Person auseinandergesetzt hat. Wenn du vor einer spezifischen Zielgruppe sprichst, adressiere Probleme oder Themen, die für sie von Bedeutung sind. Dies zeigt, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast und schafft eine tiefere Verbindung zum Publikum. Meistens sogar einen überraschenden Moment.

Zusammenfassung der 7 Tipps für Podcast-Interviews:

  1. Sei präzise und vermeide unnötige Wiederholungen in deinen Antworten.
  2. Verwende aussagekräftige Anekdoten und Beispiele, um deine Punkte zu untermauern.
  3. Gestalte deine Selbstvorstellung kurz, interessant und relevant.
  4. Bewahre Natürlichkeit und Authentizität in deiner Sprechweise.
  5. Überrasche Dein Publikum durch kreative und unerwartete Elemente im Interview.
  6. Konzentriere Dich darauf, deine zentralen Botschaften klar und deutlich zu platzieren.
  7. Baue eine bewusste Verbindung zum Host und zur Zielgruppe auf, indem du zeigst, dass du Dich mit ihnen beschäftigt hast.
Markus Tirok mit analogem Notizbuch

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Podcasttipps: Der Neujahrs Check-Up für deinen Podcast

Podcasttipps: Der Neujahrs Check-Up für deinen Podcast

10 Podcasttipps für bessere Episoden in 2024

Markus Tirok Interviewhelden

In der Welt der Podcasts gibt es unzählige Geheimnisse und Kniffe, die den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Podcast ausmachen können.
In meiner neuesten Podcast-Episode, teile ich mit dir sieben praktische Vorsätze, die jeden Podcaster und jede Podcasterin im Jahr 2024 unterstützen können.

Ich gehe auf verschiedene Aspekte ein: Von der Kunst des effektiven Teasings bis hin zur Bedeutung eines gut gestalteten Openers.
Ich spreche über den Druck der Regelmäßigkeit und wie eine Staffelproduktion und ein Redaktionsplan dir helfen können, besser im Flow zu bleiben.

Diese Episode ist mehr als nur eine Ansammlung von Ratschlägen; sie bietet dir Einblicke und Anregungen, wie du Deine Zuhörer besser einbinden und deinen Podcast interessanter gestalten kannst.
Egal, ob du gerade erst anfängst oder schon länger dabei bist, diese Tipps können dir helfen, deine Fähigkeiten zu verfeinern und deine Begeisterung für das Podcasting zu vertiefen.

Hier die Zusammenfassung meiner TOP 10:

Podcasttipps für Anfänger und Profis

1. Regelmäßiges Podcasting und Staffelproduktion

Die Bedeutung von Regelmäßigkeit kann nicht genug betont werden. Es hilft, eine treue Zuhörerschaft aufzubauen und sorgt für eine stetige Präsenz in den Feeds deiner Hörer. Überlege dir einen realistischen Veröffentlichungsplan, der zu deinem Lebensstil passt, und halte dich daran. Um den Druck zu verringern und gleichzeitig regelmäßig zu bleiben, kann die Produktion in Staffeln eine gute Lösung sein. \
Planung von Pausen zwischen den Staffeln gibt dir Zeit zum Aufladen und zur Vorbereitung neuer Inhalte. \Dieses Modell bietet Struktur und Flexibilität. Ich werde es dieses Jahr erstmals ausprobieren und später berichten.

2. Frag mal die Community – aber erwarte nicht zu viel

Es geht um interaktive Themenfindung: Nutze deine Community, um Themenideen zu sammeln. Frage deine Zuhörer auf Social Media oder in deinem Podcast direkt nach ihren Interessen und Vorschlägen. Dies fördert die Interaktion und sorgt mitunter für coole Themenvorschläge. Denn obwohl wir alle Expert:innen in unseren Bereichen sind, gibt es immer mal wieder Aspekte, die wir noch nicht im Blickfeld hatten.

Markus Tirok auf Instagram

3. Effektiver Teaser

Ein guter Teaser am Anfang deines Podcasts sollte kurz und prägnant sein. Er sollte die Neugier wecken und einen starken Eindruck hinterlassen, ohne zu viel vorwegzunehmen. Ein einziger, starker Satz oder eine interessante Frage kann oft ausreichen. Meine Beobachtung: Viele überfrachten ihre Teaser. Dann erreichen wir das Gegenteil. Dann wird es gar nicht spannend, sondern unübersichtlich. \
Schau mal kritisch auf deinen Teaser. Hast du überhaupt einen? 😉

4. Optimiere deinen Opener

Überprüfe, ob dein Opener (die Einführungsmusik und -ansage) zu lang oder zu werblich ist. Ein kurzer, ansprechender Opener zieht die Zuhörer an, ohne sie zu langweilen oder zu überfordern. Er sollte maximal die Essenz Deines Podcasts einfangen und zum weiteren Zuhören anregen. Vielleicht reicht aber auch nur der Podcastname. \
In meinem Opener stellt der Sprecher mich dazu noch vor. Ich mag diesen Einstieg. Ist vielleicht ein bisschen 1990er. ;-)\
Achte darauf, dass die Lautstärke des Openers und der restlichen Podcast-Elemente gut ausbalanciert ist. Zu laute oder zu leise Abschnitte können störend wirken. Eine gleichmäßige Lautstärke sorgt für ein angenehmes Hörerlebnis. Check das mal in deinem Schnittprogramm.

5. Redaktionsplanung

Ein gut durchdachter Redaktionsplan kann dir helfen, Themen und Inhalte im Voraus zu planen. Dies ermöglicht es dir, deine Inhalte strategisch zu gestalten und sicherzustellen, dass du eine Vielfalt an Themen abdeckst. Außerdem verhindert ein Redaktionsplan den Zwang zur Kreativität. Sich vor jeder Aufnahme immer wieder ein Thema zu überlegen, kann richtig stressen.
Ein Redaktionsplan kann aber auch einengen. Übertreibe es also nicht mit der Planung.
Hier erinnere und verweise ich auf meine Neujahrsfolge mit Prof. Dr. Volker Busch und dem Thema der Zielbetäubung. Ich möchte nicht Schuld daran haben, dass du vor deinem Mikro eingeschlafen bist.

6. Persönlicher Podcast-Sprech

Dein Sprechstil sollte authentisch und persönlich sein. Sprichst du noch oder moderierst du schon? Mir fällt gerade bei erfahrenen Podcaster:innen auf, dass sie sich mitunter einen merkwürdigen Singsang angewöhnt haben. Hört sich vermeintlich professionell an. Ist es aber eigentlich gar nicht, sondern gekünstelt. Vorsicht vor dieser Sprech-Falle.

Podcastinterview mit Mikrofon

7. Präsenz und Verweise auf die Landingpage

Wo ist dein Podcast zu Hause? Hast du eine Landingpage auf der jede Folge zu finden ist? Das macht wirklich Sinn.
Stelle sicher, dass dein Podcast auf allen relevanten Plattformen verfügbar ist, um eine breite Zuhörerschaft zu erreichen. Verweise in deinem Podcast aber regelmäßig auf deine Landingpage, um Hörer auf zusätzliche Inhalte, Ressourcen oder Produkte aufmerksam zu machen. Dies erhöht den Traffic auf deiner Website und fördert die Interaktion mit deinem Publikum.

8. Dein Podcast-Trailer

Du kennst den Unterschied zwischen Teaser und Trailer? Der Teaser ist das erste, was ich in deiner Episode höre. Es kann ein Ausschnitt aus dem Podcast sein. Meistens sehr auf den Punkt gebracht, um Spannung aufzubauen. Dauert etwa 20 Sekunden.

Der Trailer bezieht sich nicht auf eine Episode, sondern auf deinen Podcast als Gesamtwerk. Er wird bei Spotify und bei Apple Podcast meist in der Nähe der Bewertung und des Podcastnamens angezeigt. Hier erzählst du kurz und spannend, was du in deinem Podcast machst. Was für einen Nutzen er bringt. Wer du bist, an wen du dich richtest.
Kenne ich deinen Podcast noch nicht, ist es häufig das Erste, was ich anklicke, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Dann entscheide ich – ich höre dir zu oder bin gleich wieder weg.

Podcasttipps Trailer auf Spotify und Apple Podcast als

Also ein ziemlich wichtiger Punkt in unserer Hörer:innen-Journey.
Hast du einen Trailer? Ist er so gut, dass er mich sofort überzeugt? Wenn nicht – nimm ihn dir mal vor.

9.Template für Shownotes

Erstelle ein standardisiertes Template für deine Shownotes. Dies spart Zeit und stellt sicher, dass alle wichtigen Informationen wie Zusammenfassungen, Links und Kontaktdaten konsequent bereitgestellt werden. \
Ein gut strukturiertes Template hilft auch deinen Zuhörern, schnell die gewünschten Informationen zu finden.
Einmal angelegt, wird es dir bei jeder Veröffentlichung Freude bereiten. Ich weiß, wovon ich spreche…

10. Inspiration durch andere Podcasts

Höre regelmäßig andere Podcasts, um dich inspirieren zu lassen. Dies kann neue Ideen für Inhalte, Formate oder Sprechstile liefern. Es hilft auch, aktuelle Trends im Podcasting zu verstehen und deinen eigenen Podcast entsprechend anzupassen oder zu verbessern.

Meine zwei Neuentdeckungen für 2024:
Kunst Verbrechen – ein Truecrime-Podcast von NDR Kultur. Großartig erzählt.

Gehirn Gehört – Der Psycho Podcast, der Wissen schafft mit Prof. Dr. Volker Busch

Podcastcover vom Interviewhelden Podcast von Markus-Tirok

Ich hoffe, ich konnte dich für einen persönlichen Check-up zum Jahresbeginn inspirieren.

Du kannst dir das auch alles von mir persönlich in meinem Podcast erzählen lassen. Interviewhelden heißt der.

Auf Apple Podcast

Auf Spotify

Und nun? Jetzt empfiehlst du meinen Blogartikel an eine Freundin oder einen Freund, die auch einen Podcast produzieren, damit ihr gemeinsam noch besser werden könnt.

Danach bitte noch meinen Newsletter abonnieren. Ein Stück weiter unten.


Tipps für Podcast-Interviews – Gib als Expert:in bessere Antworten in 2024

Wirst du als Expert:in und Gast in Interviews eingeladen?

Dann lies unbedingt meinen dazugehörigen Blogartikel, wie du noch bessere Interviews geben kannst, um neue Kontakte, Follower, Leads und Kunden durch das Interview zu bekommen.

Beststeller-Autor, Podcaster und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Volker Busch im Gespräch mit Markus Tirok

Beststeller-Autor, Podcaster und Neurowissenschaftler Prof. Dr. Volker Busch im Gespräch mit Markus Tirok

Teil 2: Die Kunst des Nichtstuns. Über die Bedeutung von Leerlauf für unser Gehirn, Langeweile und Kreativität

Ein große Interview zum Jahresbeginn – als Podcast und als Bloginterview

Im ersten Teil meines Interviews mit Prof. Dr. Volker Busch, dem renommierten Bestseller-Autor, Podcaster, Psychiater und Neurowissenschaftler, haben wir uns intensiv mit dem Thema Neujahrsvorsätze auseinandergesetzt. Ich habe von Prof. Busch wertvolle Einsichten darüber erhalten, wie Überplanung und Zielbetäubung uns oft im Weg stehen und wie wichtig es ist, konkrete Schritte in Richtung unserer Ziele zu unternehmen. Falls du diesen informativen ersten Teil noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir, damit zu beginnen.

Jetzt, im zweiten Teil meines Gesprächs mit Prof. Busch, wende ich mich einem ebenso wichtigen, aber oft übersehenen Thema zu: der Rolle von Langeweile und Kreativität in unserem Leben. Wir diskutieren, wie die ständige Handynutzung unsere Fähigkeit zur Kreativität und zur Bewältigung von Langeweile beeinflusst. Prof. Busch gibt mir Einblicke, wie wichtig es ist, Momente der Stille und des Nichtstuns zu schätzen und wie diese zur Steigerung unserer geistigen Leistungsfähigkeit beitragen können. Bereite dich darauf vor, mit mir tiefer in die Thematik einzutauchen und zu erfahren, wie du dein Gehirn auf neue und produktive Weisen nutzen kannst.


Prof Dr Volker Busch

Prof. Dr. Volker Busch, seit fast zwei Jahrzehnten aktiv, vereint seine Rollen als Arzt, Wissenschaftler, Autor und Redner mit seiner Leidenschaft für die Neurowissenschaft. Er führt eine Forschungsgruppe an der Universität Regensburg, konzentriert sich auf die Verbindungen zwischen Stress, Schmerz und Emotionen und bietet therapeutische Unterstützung. Parallel dazu vermittelt er sein Wissen durch Vorträge, Seminare und Publikationen, um anderen zu Gehirngesundheit und Motivation zu verhelfen, wobei er eine besondere Synthese aus Theorie und Praxis schafft.

Er ist Podcaster mit „Gehirn gehört“ und Spiegel-Bestseller-Autor.

Foto: Oliver Betke


Das Nichtstun stellt uns vor eine große Herausforderung, der Langeweile.

Markus Tirok Bei einem meiner Neujahrsvorsätze wäre der erste Schritt, nichts zu tun. Denn tatsächlich möchte ich mehr Ruhephasen in meinem Leben haben. 

Prof. Busch Das gehört übrigens zu den Top Five, der aktuell häufigsten Neujahrsvorsätze.

Markus Tirok Aber auch das Nichtstun stellt uns Menschen vor eine besondere Herausforderung, der Langeweile.

Prof. Busch Das halte ich  ehrlich gesagt für eine Illusion, dass man glaubt, Glück im Nichtstun zu finden. 

Ich finde zwischenzeitliche Langeweile extrem wichtig, seinen Gehirn die Chance zu geben, Dinge zu verarbeiten und insbesondere wenn man kreativ arbeitet. Wir brauchen auch mal Leerlaufphasen am Tag, in denen wir bewusst das Handy  weglegen, eine halbe Stunde spazieren gehen, offline sind. 

In solchen punktuellen Momenten ist das Nichtstun Gold wert. 

Aber dass man sich generell vornimmt, weniger zu machen, weniger kennenzulernen, weniger zu lernen, weniger zu erfahren, das ist eine Verzichtsethik, die ist neurobiologisch unsinnig.

Das menschliche Gehirn strebt immer danach, sich neue Welten zu erschließen. 

Gucken wir es bei unseren Kindern an:  Da sehen wir es in der Reinform. 

Sie können aus gutem Grund mit Langeweile nicht gut umgehen, weil sie auf Erfahrungen machen ausgelegt sind. 

Sie erfahren Glück in Form von neuen Erlebnissen. Das ist prinzipiell bei uns Erwachsenen auch so.

Wir erleben Glück immer durch das Erfahren, durch das Machen, durch das Tun und durch das Neue.

Und das ist das Erstrebenswerte. 

Insofern sich vorzunehmen, weniger zu machen und stattdessen mehr in der Hängematte zu liegen und zu dösen, ist, glaube ich, kein sinnvoller Neujahrsvorschlag.

Markus Tirok - Moderator

Markus Tirok Viele Menschen vermeiden Langeweile sehr bewusst, da entsteht kein Leerlauf im Alltag, da ist keine Zeit für Raum.

Vor was haben wir denn Angst?

Prof. Busch Der Punkt ist, dass wir in dem Umgang mit dieser Reizflut und Informationsüberladung natürlich einen ständigen Input an Informationen gewöhnt sind. 

Das erzeugt fortwährende Kicks im Belohnungssystem unseres Gehirns. Das können wir  sogar messen. 

Das sind sogenannte Instant Gratification. Also kurzfristige Belohnungen. Das sind kleine Dopamin-Duschen, so nenne ich es in meinem Buch beispielsweise. 

Daran gewöhnt man sich. 

Man wird vielleicht noch nicht unbedingt süchtig und abhängig davon, aber man gewöhnt sich dran. Wenn das jetzt plötzlich wegfällt, weil ich mal offline bin, zehn Minuten an der Straßenbahnhaltestelle oder in einem Café oder abends auf der Couch, dann fühlt sich das wie ein Entzug an und damit unangenehm. 

Diesen Impuls können wir kaum aushalten. 

Deswegen ist der impulsive Griff sofort zum Handy wieder da. 

Das finde ich in der Tat auch sehr schade. 

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Ich finde es bedenklich, weil ich natürlich als Psychiater oder als Hirnforscher weiß, dass solche Zustände, solche Verzichtsmomente, wenn sie für 10 Minuten, eine viertel oder halbe Stunde stattfinden, uns mehr schenken als wir uns nehmen. Weil in solchen Momenten, und zwar nur in solchen Momenten, ein bestimmtes Netzwerk hochgefahren wird, das sogenannte Default Mode Network – ein Ruhezustand-Netzwerk, so könnte man es übersetzen.

Das ordnet unsere Gedanken. 

Es konsolidiert das zuvor Gelernte. Es verknüpft die Informationen. Es denkt assoziativ. 

Da planen wir, da kommen wir auf gute Ideen. 

Das passiert eben nicht, wenn wir stattdessen konsumieren, also wenn wir wieder ins Handy gucken. 

Insofern sind solche Momente  wichtige Entwicklungsmomente und die sollten wir nicht rauskürzen aus unserem Alltag.

Markus Tirok Tatsächlich ist ja das Verhindern von Langeweile  eher eine tatsächliche Bedrohung unserer kreative Leistung, auch dazu gibt es eine umfassende Studie.

Wenn wir darüber doch bescheid wissen und selbst die Erfahrung machen, dass die besten Ideen nicht am Schreibtisch entstehen, warum nutzen wir diese Wissen nicht viel konstruktiver und systematischer?

Prof. Busch Na ja, es ist im Prinzip ähnlich wie beim Snickers oder bei einem Twixx. Wir wissen auch, dass zu viel davon nicht gut ist und dass vielleicht Stangen-Sellerie oder eine Mohrübe angebrachter wäre. Aber wir greifen trotzdem beliebig zu Süßigkeiten, wenn sie vor uns liegen. 

Die unmittelbare Hinwendung zu einer Information, also nach dem Handy zu greifen, eine Nachricht zu lesen, unseren Newsfeed durchzuscrollen, ist immer belohnender in der Sekunde, wo es stattfindet, als das Smartphone wegzulegen und sich der Langeweile für einige Momente hinzugeben und dann hinten raus eine gute Idee zu haben. 

Das ist nach hinten raus dann wiederum auch belohnend, zum Beispiel nach einer Stunde, weil man glücklich ist, eine Lösung für ein Problem gefunden zu haben und glücklich ist über den Einfall, den man hatte. 

Aber im unmittelbaren Moment ist der Griff zum Handy belohnender, genau wie der Griff zur Schokolade. 

Sie freuen sich, wenn sie eine Diät aufrechterhalten, freuen sie sich nach hinten raus, dass sie es nach einer Woche geschafft haben, ein Kilo abzuspecken. Aber im unmittelbaren Moment, wo sie umringt sind von Lebkuchen und Schokolade, ist der Griff dahin belohnender als der Diäterfolg in einer Woche.

Genauso ist es bei Informationen auch. Das hält uns davon ab, diese Momente, diese Freiräume zu bewahren. Das Nichtstun. 10 Minuten, Viertelstunde. Weil immer etwas da ist in unserer Umwelt, was uns sofort wieder einen Kick gibt, eine Belohnung und uns ermöglicht, zum Handy zu greifen.  

Deswegen gibt es diese Momente weder an eine Straßenbahnhaltestelle heutzutage, noch auf der Couch oder sonst wo. Diese Momente sind selten.

Wie machen wir es besser?

Zwei Dinge. Der erste Punkt ist etwas hart. 

Ich muss die Verfügbarkeit drastischer reduzieren. 

Prof. Dr. Volker Busch
Prof Dr Volker Busch

Markus Tirok Wie lernen wir es denn wieder, den Gewinn nach hinten raus viel stärker wahrzunehmen und uns darauf einzulassen?

Prof. Busch Zwei Dinge. Der erste Punkt ist etwas hart. 

Ich glaube, ich muss die Verfügbarkeit drastischer reduzieren. 

Wir müssen in bestimmten Momenten die Verfügbarkeit der Informationen reduzieren. Soll heißen, wenn meine Kinder am Schreibtisch Hausaufgaben machen sollen und ich möchte als Papa, dass sie sich auf das Lernen  konzentrieren, muss ich ihnen die Handys in dieser Zeit wegnehmen. 

Wenn ich selber auf der Couch abends eine Serie genießen will, einen schönen Film schauen möchte und tief in die Story versinken möchte, dann muss ich selber das Handy weglegen oder es ausmachen, damit ich gar nicht erst versucht bin zuzugreifen. 

Denn es ist zu viel verlangt, es nicht zu tun, wenn es unmittelbar vor mir liegt. 

Genauso analog zum Schokoriegel. 

Wenn der Riegel sichtbar neben mir liegt, kann man von niemandem verlangen, dass man nicht zugreift. Wer eine Diät macht, darf keine Schokolade kaufen bzw. muss sie unverfügbar machen.

So ist es hier auch. In bestimmten Momenten muss sich die Disziplin mitbringen, das Handy weniger verfügbar zu machen. 

Das ist der erste Schritt. 

Nur dann kann ich überhaupt solche Momente auch wieder erfahren und genießen.

Der zweite Schritt ist, dass ich mir am Ende des Tages selber ein Feedback gebe. 

Hey, was hast du heute alles Tolles erlebt und dadurch erfahren, dass du nicht jede Minute am Handy warst? Was hast du für einen Gedanken heute mal klug durchdacht? Welches Problem hast du gelöst? Wen hast du Interessantes kennengelernt? Welche Fernsehserie hast du genossen? Was hast du, als du die Zeitung gelesen hast, jetzt viel besser verstanden, weil du dich in Tiefe darauf konzentriert hast? Was war dein Lernerfolg heute am Schreibtisch? 

Die guten Dinge sich klarmachen, die dadurch entstanden sind, dass man mal konzentriert, vertieft in etwas versunken ist. 

Das hilft einem für das nächste Mal.

Prof Dr Volker Busch

Kommen Sie mit Langeweile klar?

Ja – ich ertrage die Langeweile sehr gut.

Prof. Dr. Volker Busch

Markus Tirok Zwei persönliche Fragen abschließend zu diesem wunderbaren Gespräch, Ertragen Sie Langeweile?

Prof. Busch Ja, ich ertrage sie gut. 

Aber auch hier muss man wirklich unterscheiden. 

Das war eingangs unseres Gespräches mir schon wichtig. 

Langeweile punktuell in einem stressigen Alltag, der auch bei mir viel mit Kommunikation und Reizflut zu tun hat. Da hat er seine Bedeutung. Da versuche ich auch ganz bewusst Freiräume zu lassen. 

Und mittlerweile kann ich das sehr, sehr gut. 

Ich kann mich voll in diese Momente fallen lassen, weil ich weiß, die Welt dreht sich auch ohne mich fantastisch weiter. 

So wichtig bin ich nämlich nicht. 

Das ist ein sehr entlastendes Gefühl. 

Ich habe also keine Angst, etwas zu verpassen. 

Die meisten Menschen, die ich da begleiten, betreuen darf, erleben, dass auch ihre Angst, etwas zu verpassen, in der Regel nicht gerechtfertigt ist. 

Das kann wohltuend sein, dass man mal nicht selbst der Mittelpunkt von allem ist. 

Also ich brauche das für meinen täglichen Alltag, auch meine Patienten Geschichten verdauen zu können sehr, sehr wohl. 

Aber der andere Punkt wäre gefährlicher. Wenn ich merke, dass mir anhaltend langweilig ist über Wochen, dann wäre das ein Zeichen für Unterforderung. Das wäre nicht günstig.

Markus Tirok Abschließend die Frage: Nehmen Sie sich etwas vor für das kommende Jahr?

Prof. Busch Oh ja, ganz viel. 

Eine Sache ist privat, da möchte ich nicht drüber reden. 

Die andere Sache, hat mit meinem Job zu tun. 

Ich habe ja ein neues Buch geschrieben. „Kopf hoch!“ wird es heißen, das kommt am 1. März. 

Es war sehr, sehr viel Arbeit. Ich habe da sehr lange dran gesessen, über eineinhalb Jahre. Es geht um das vorherrschende Gefühl unserer Zeit, die Unsicherheit in unserer Bevölkerung aufgrund der wirtschaftlichen politischen Instabilität. Wie gehen wir damit um? Was macht das mit uns? Und wie können wir wieder Zuversicht für die Zukunft entwickeln? Es ist  ein sehr, sehr spannendes und auch sehr lustiges Sachbuch geworden. 

Es ist eine Zeit-Diagnose, mit der ich mich beschäftige. Das war sehr tief und es hat mich schon sehr gefordert. Ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass ich es jetzt abgeben durfte, vorletzte Woche übrigens. Und ich habe mir vorgenommen, fürs nächste Jahr dann mal nicht mit einem neuen Buch zu beginnen, sondern das Buch „Kopf hoch!“ einfach auch auszukosten und zu leben und zu gucken, ob die Menschen es annehmen, zu genießen und diesbezüglich ja mal wegzukommen.

Markus Tirok  Ganz herzlichen Dank für dieses wunderbare Gespräch.

Prof. Busch War mir eine große Freude. Vielen, vielen Dank. Alles Liebe. Bleiben Sie gesund

Das Interview wurde im Dezember 2024 als Podcast-Interview online geführt und aufgezeichnet.


Der Spiegel Bestseller – Buch „Kopf frei“

Im März 2024 erscheint ein neues Werk von Prof. Dr. Volker Busch: Buch „Kopf hoch“

Podcast „Gehirn gehört – Der Psycho Podcast der Wissen schafft“ von und mit Prof. Dr. Volker Busch“


Das gesamte Interview gibt es auch als Podcast-Epsiode.

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