Zoom vs Riverside Studio – Die beste online Option und der beste Ton für Interview Podcasts
Welche Plattform gewinnt das Audio-Experiment? Zoom versus Riverside.
In einem Live-Experiment vergleiche ich beide Tools miteinander.
Spoiler-Alert: Mit dem klaren Ergebnis habe ich nicht gerechnet.
Mein Experiment steht dir auch als Podcast-Episode oder als Youtube-Video zur Verfügung.
Wenn du Profi-Podcast-Qualität zeigen möchtest – nutze nicht Zoom!
Jahrelang habe ich an die Interviewerinnen und Interviewer appelliert, nicht die Meetingplattform Zoom für Remote-Interviewaufzeichnungen zu nutzen. Der Grund: Die Audioqualität ist nicht professionell genug.
Aber stimmt das überhaupt noch im Jahre 2024?
Hat nicht vielleicht eins der 1000 Zoom-Updates dafür gesorgt, dass wir mittlerweile einen qualitativ hochwertigen Ton auch in Zoom-Aufzeichnungen haben?
Die Aufforderung einer Online-Kollegin, sie von einem anderen Tool zu überzeugen, sollte Zoom wirklich zu schlecht sein, hat mich nachdenken lassen.
Sie hatte mich in ihren Podcast eingeladen – kann ich als Interviewheld und Medientrainer riskieren, mich mit einer miesen Qualität in Bild und Ton zu präsentieren? Niemals.
Doch was, wenn Zoom besser ist als sein Ruf? Bin ich ungerecht in der Bewertung?
Um die Kollegin nicht mit Hören-Sagen oder Bauchgefühlen zu einem anderen Tool zu überreden, braucht es also belastbare Daten.
Mein Experimentengeist war geweckt. Hier startete meine Versuchsreihe.
Der Ausgang war alles andere als ungewissen – ich würde wohl kaum so sehr daneben liegen. Zumal die ganze Podcast-Bubble von Zoom-Aufnahmen abrät.
Das Aufnahme Experiment – Zoom vs. Riverside.fm
Als alternatives Tool für Remote-Aufzeichnungen sollte Riverside.fm dienen.
Riverside.fm ist kein Geheimtipp, sondern das 5-Sterne-Studio in der Podcast-Bubble.
Ich nutze es im Abomodell für knapp 20€ im Monat. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht und empfehle es immer gerne.
Zoom nutze ich auch. Seit vielen Jahren. Ich kenne mich aus.
Ich arbeite mit dem Mac – aber das ist eigentlich nicht relevant.
Gute Grundlagen, beide Tools miteinander zu vergleichen.
Ein Podcastgast war schnell gefunden.
Danke an Michael Zocholl, den ich auf beiden Plattformen für den Direkt-Vergleich interviewen konnte. Das passte sogar inhaltlich, denn Michael bat mich, einen Podcast Take-over von seinem Podcast zu machen. Coole Aktion – dazu mehr in der Infobox.
Podcast Take-Over
Ein Podcast Take-Over bezeichnet eine besondere Form der Episode, bei der eine externe Person oder ein Gast vorübergehend die Rolle des regulären Hosts übernimmt.
Dies kann für eine einzelne Episode oder eine Reihe von Episoden geschehen.
Die Idee dahinter ist, frischen Wind in den Podcast zu bringen, indem man neue Perspektiven, Stimmen und Inhalte einführt, die das übliche Format ergänzen oder erweitern.
Podcast Take-Over bieten eine Reihe von Vorteilen:
Reichweitensteigerung: Durch das Einbringen von Gästen mit eigener Fangemeinde kann der Podcast neue Hörer gewinnen.
Inhaltliche Vielfalt: Neue Stimmen und Perspektiven bereichern den Podcast und halten das Interesse der bestehenden Hörerschaft.
Kreativität und Inspiration: Die Zusammenarbeit mit anderen Kreativen kann inspirierend wirken und zu neuen Ideen und Formaten führen.
Ein Take-Over kann eine spannende Möglichkeit sein, einen Podcast aufzufrischen und gleichzeitig eine breitere Hörerschaft anzusprechen.
Mein Podcast Take-Over hörst du ab dem 15.02.2024 im Podcast von Michael Zocholl Zuhören. Fragen. Führen.
Danke Michael!
Die Kriterien für die Aufnahme
Um Zoom einen fairen Prozess zu machen, braucht es zuvor definierte Kriterien.
Folgende Aspekte erscheinen mir für die Beurteilung ausschlaggebend:
Die Audio- und Videoqualität.
Das wohl priorisier teste Qualitätskriterium.
Genau darum geht es mir.
Kann ich mir als Podcasthörer:in ein Zoom-Interview gut anhören oder beginnt bei mir die große Aberkennung des Expertenstatus mit schlechter Audio-Qualität.
Wir wollen auch einen Blick auf die Bildqualität werfen.
Die Benutzerfreundlichkeit – wie leicht findet man sich zurecht\
Das Handling bei einem Remote-Interview ist wichtig.
Als fragenstellende Person haben wir EINEN Job – wir sollen gute Fragen stellen und den Antworten aufmerksam zuhören. Gleichzeitig viele Regler bedienen, würde Ablenkung bedeuten.
Das gilt ebenso für die Postproduktion.
Komme ich leicht an meine gewünschten Dateien im Download und kann sie herunterladen?
Gibt es Multi-Channel-Aufnahmen für die Online-Interviews?
Diese sind wichtig für die digitale Postproduktion, zum Beispiel um eine Person lauter oder leiser zu regeln oder andere Anwendungen im Editing.
Welche Möglichkeiten in der Postproduktion bieten mir die Tools
Kann ich lediglich eine Audioaufnahme aus dem Tool exportieren oder bietet mir das Tool noch individuelle Konfektionsmöglichkeiten an, zum Beispiel fertige Clips für Instagram und Co.
Was für Special gibt es noch so – Transkript und Co
Ich halte die Augen offen und lasse mich überraschen, was neben der Tonaufzeichnung noch so geht.
Die Auswertung der Interview Aufnahme bei Zoom und Riverside.fm
Das Interview mit Michael Zocholl lief unter guten Bedingungen.
Wir beiden haben auf WLAN verzichtet, uns stand eine stabile LAN Leitung zur Verfügung.
Wir haben in anständige Mikrofone gesprochen.
Michael in ein Shure MV7, ich in ein Rode NT1A mit einem Rodecaster als Mixer.
Wir saßen in einer guten Umgebung – also nicht in einem halligen Konferenzraum, waren alleine und hatten stabile Lichtverhältnisse. Ich hatte einen Kopfhörer auf – um Delay zu verhindern.
Wir haben etwa 10 Minuten auf beiden Plattformen verbracht. Wir haben lokal aufgezeichnet. Die Interviewsituation war sowohl auf Zoom als auch auf Riverside visuell vergleichbar. Wir konnten uns also live sehen, es wurde nicht nur Audio, sondern auch Video aufgezeichnet. Mit einem Klick startete das Recording. Keine große Sache.
Das Onboarding auf beiden Plattformen ist optimal. Es wird ein Link verschickt und wir können uns einwählen. Wir müssen kein Programm runterladen, wenn wir den Link als Gast erhalten.
Und nun zu den erstaunlichen Ergebnissen: Die Audio- und Videoqualität
Hier erwartete mich die größte Überraschung.
Die Tonqualität auf Zoom war mit der von Riverside vergleichbar.
Das hätte ich nie gedacht. Ich habe keinen Unterschied gehört.
Die Videoqualität unterscheidet sich jedoch sehr. Zoom bietet den Export eines gemischten Videos in HD Qualität (1280×720).
Zoom stellt aber nicht einmal sicher, dass tatsächlich in HD übertragen wird. In den meisten Fällen wird unter HD übertragen – und keiner merkt’s.
Riverside hingegen hat sich zu einem Videostudio entwickelt.
Wir können Videos bis zu einer brillanten Auflösung von 4K abrufen. (Auch wenn die meisten Kameras liefern kein 4K liefern. Egal. Besser mehr haben, als brauchen).
Darüber hinaus bietet Riverside viele weiteren sinnvollen Features im Videobereich.
Wir können uns das Videoformat aussuchen.
Querformat in 16:9 für YouTube.
Hochformat 9:16 für Reels, Shorts und TikTok.
Oder Quadrat 1:1 zum Beispiel für den Instagram-Feed. Riverside setzt die Bildformate automatisch zusammen und exportiert diese.
Die Benutzerfreundlichkeit
Auf beiden Plattformen top und recht intuitiv zu verstehen.
Riverside hat gerade ein großes UX-Update bekommen und ist noch intuitiver geworden.
Bei Zoom gibt es wenig Möglichkeiten Einstellungen für Videoaufnahmen zu individualisieren, also auch recht einfach. Hier sollten wir nur unbedingt darauf achten, die Aufnahme lokal zu Speichern und nicht in der Cloud. Somit vermeiden wir Probleme, die aufgrund von Internetschwankungen entstehen können.
Nachtrag: Da liege ich nicht ganz richtig. Bei Zoom werden Netzschwankungen direkt mit aufgezeichnet, weil quasi das Live-Signal aufgezeichnet wird. Riverside hingegen fügt zwei lokale Browser-Speicher online zusammen und ist damit deutlich sicherer gegen Netzschwankungen.
Multi-Channel-Aufnahmen?
Noch eine Überraschung für mich. Gibt es tatsächlich bei beiden.
Bei Riverside keine Überraschung.
Bei Zoom war ich verwundert. Es wurden zwei, drei Audiodateien ausgeliefert. Eine Mix-Datei, zwei Einzelspurdateien. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Tools für die Postproduktion
Zoom verzichtet auf Tools für die Bearbeitung und die Postproduktion und bleibt seinem ursprünglichen Entwicklungsgedanken treu. Zoom ist eben kein Tool für professionelle Video- oder Audioaufnahmen. Die Recording-Funktion dient hier eher der Dokumentation.
Riverside erstellt automatisch Screen Snapshot. Also zufällige Bilder aus der Videoaufnahme, die wir für unsere Social Media Aktivitäten nutzen können. Tolle Service, super Idee.
Je nach Abo-Modell wird ein Transkript zur Verfügung gestellt, werden Untertitel generiert oder die Shownotes KI-basiert erstellt.
Riverside hingegen bietet hier einiges. Auch eine direkte Exportmöglichkeit in ein professionelles Schnittprogramm und weitere KI-basierte Tools.
specials
Habe ich erwartungsgemäß bei Zoom nicht entdeckt.
Bei Riverside gibt es noch das ein oder andere Special. So kann man den Teilnehmenden in Riverside bestimmte Rollen und Eigenschaften zuordnen. Teilnehmende können Host oder Gast sein, es gibt aber zum Beispiel auch die Funktion des Producers mit individuellen Rechten.
Fazit: Video Content macht den Unterschied
Zwei Erkenntnisse – und eine hat mich wirklich überrascht.
Erkenntnis I – Audio: Die Audioqualität bei einer Zoom-Aufnahme ist viel besser als angenommen und besser als ihr Ruf. Stimmen die Rahmendaten und die Einstellungen, sind hier wirklich gute Audioaufnahmen für Podcast-Interviews machbar. Ich würde hier kein Klavierkonzert mit einspielen, aber wir sprechen ja auch von einer Talksituation.
Erkenntnis II: Video Am Ende macht Video den Unterschied zwischen Zoom und Riverside. Dieser Unterschied ist allerdings so groß, dass es hier keine Frage gibt, mit welcher Plattform Video-Content produziert werden sollte. Da ist Zoom raus und Riverside.fm ein attraktives Tool.
Danke Sandra Holze für die Einladung in dein Interview. Die Einladung nehme ich sehr gerne an.
Besonders gerne auf Zoom. (Ich werde dir später das Interview mit Sandra hier verlinken).
PS: Sandra wusste übrigens nicht, was sie mit dem lapidaren Satz „Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren!“ bei mir ausgelöst hat. 😉
Technik-Update mit Alex Wunschel
In einer weiteren Episoden meines Podcasts INTERVIEWHELDEN habe ich mich dem Thema ‚Zoom versus Riverside‘ gewidmet. Du findest die Episode ab SO 18.02.2024 bei Youtube und als Podcast.
Alex Wunschel ist zu Gast. Alex ist audiophiler Digital-Marketer und Podcast-Host und Produzent und hat Tipps, Tricks und technische Insights gegeben, wie wir am besten Remote-Interviews aufzeichnen.
- Kopfhörer verwenden und Echo-Noise-Canceling-Filter deaktivieren, um eine bessere Rechnerperformance zu erhalten und Rückkopplungen auszuschließen
- audio-geeignete Umgebung und gutes Mikrophon nutzen
- Aufzeichnung auf Zoom kann sowohl lokal als auch in der Cloud erfolgen, das macht wenig Unterschied
- In Zoom Aufzeichnung mit getrennten Spuren einstellen
- In Zoom den „Origihaltin für Musik“ und „HIFI an“ einstellen, um es auch später im Call oben links zu aktivieren (siehe Fotos)
Update
Erstaunlich, wie schnell sich Geschichten weiterentwickeln.
Einen Tag nach Veröffentlichung meines Blogartikels finde ich bei Spotify ein wichtiges Update für einige der Features auf ‚Spotify for Podcasters‘.
„Das erste Update betrifft unsere Partnerschaft mit Riverside – wir freuen uns sehr, diese noch weiter vertiefen zu können.“ heisst es in einer Mitteilung von Spotify.
Am 8.02.2024 hat Spotify eine neue Integration veröffentlicht, mit der du deine Audio- und Video-Podcasts direkt auf der Spotify for Podcasters Website mit Riverside aufnehmen und bearbeiten kannst.
Du kannst dir Gäste für Remote-Interviews einladen, nimm präzise, transkriptbasierte Bearbeitungen an der Aufnahme vor und nutze die verschiedenen KI-Tools, um deine Inhalte zu optimieren, bevor du sie nahtlos über Spotify for Podcasters veröffentlichst.
damit wird Riverside für Podcaster:innen noch attraktiver.
https://podcasters.spotify.com/resources/learn/create/updates-to-spotify-for-podcasters
Tool-Alternativen und Hinweis
Mein Experiment ist ein rein redaktionelles Experiment und nicht von Zoom oder Riverside in Auftrag gegeben oder von Dritten in irgendeiner Form honoriert worden.
Es gibt natürlich noch weitere Tools, die für Remote-Interviews mit Audio- und / oder Video-Aufnahmen geeignet sind.
Studio Link
Ist ein deutscher Service für Audio Remote-Aufnahmen. Videoaufnahmen sind nicht enthalten.
Zencastr
Kalifornisches Unternehmen für Audio- und Videoaufnahmen.
OBS Studio mit VDO.Ninja
OBS Studio ist eine Open Source-Software und hat seine Ursprünge mit livestreams . Mit dem kostenfreien Webservice VDO.Ninja ist es möglich, Gäste dazuzuschalten.
Squadcast
Audio- wie Video-Aufnahmen und direkte Nachbearbeitung innerhalb der Web-Oberfläche.
Cleanfeed
Ein US-amerikanisches Programm für Audio- und Video-Aufzeichnung, das bereits mit einem Emmy Award for Outstanding Achievement in Engineering, Science & Technology presented by the Television Academy ausgezeichnet wurde. Gratulation!
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